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Île de Noirmoutier – Kitesurfen im Atlantik

Obwohl die Form der Insel sehr an Ile de Ré erinnert, gibt es ansonsten große Unterschiede. Wir haben uns für den Campingplatz am Kitestrand entschieden (Camping Onchères ***), welcher sich gegenüber der Le Passage du Gois befindet; die längste Unterwasser-Straße Europas mit 4,5 Km Länge. Allerdings nur bei Ebbe befahrbar, obwohl manche das nicht glauben wollen.

Der Campingplatz weist unterschiedliche Farbmarkierungen für die Standplätze aus, so dass es im Vorfeld gar nicht so einfach war einen geeigneten Platz zu finden, da wir nicht zwischen Mobilheimen urlauben wollten und jede Farbe unterschiedlichen französischen Firmen oder externen Urlaubern zugeordnet ist. Allerdings war dann noch genügend frei, so dass wir hier nicht nochmal vorbuchen würden. Es gibt hier nur sehr wenige deutsche Urlauber, so dass man ohne französisch Kenntnisse vermutlich auch niemanden kennen lernen wird. Die Stellplätze sind sehr schön, aber auch nicht sehr groß. Allerdings gibt es zwischen den Plätzen immer noch kleine Wege und Zufahrten, so dass man sich nicht eingeengt vorkommt.

Der Strand bietet sehr viel Platz, so dass auch in der absoluten Hauptsaison kein Platzmangel herrscht. Allerdings gibt es gelegentlich ein wenig Seegrass im Wasser, so dass einige Meter überwunden werden müssen, bevor man gut schwimmen kann. Der Weg dorthin dauert ca. 5 Minuten, da zuvor eine Düne überquert werden muss.

Der Strand ist gut begehbar und man kann kilometerlange Wanderungen unternehmen. Zum Kitesurfen ist auch bei Flut und Hauptsaison reichlich Platz. Der Shorebreak kann unangenehm werden, aber bei Ebbe kommt man immer raus. Allerdings gibt es beim südlichen Strandweg Pfähle für die Miesmuschelfarm unter Wasser. Man kann sie bei Ebbe dann aber auch sehen. Bei Flut gibt es unscheinbare Stöcke als Markierungen.

 

Wer bei Ebbe keine Lust auf Strand hat, wechselt die Inselseite innerhalb von 10 Minuten und schaut sich die Le Passage du Gois an. Die Franzosen sammeln hier ihr Mittagessen. Ein wirklich tolles Schauspiel.

Der Campingplatz bietet einen sehr schönen Pool, allerdings mit der denkbar schlechtesten Animation europaweit. Also zwischen 11 und 12 Uhr lieber einen Ausflug unternehmen. Gegen 13 Uhr gibt es eine Stunde Mittagspause, dann müssen alles raus aus dem Pool – kein Scherz!

Wir waren in der Tat schon ein wenig urlaubsmüde, so dass wir nur wenig unternommen haben. Ein Ausflug in den Norden lohnt aber, da die Insel hier schon von der Landschaft her bretonisch anmutet. Es gibt dort viele Felsen und ein paar Buchten mit Mittelmeercharakter.

Die Sonnenuntergänge sind hier sehr schön, da die Sonne genau am Übergang zwischen Land und Meer verschwindet.

Für uns ist die Insel eine Reise wert. Sie ist aber etwas weiter auseinander gezogen als Ile de Ré und es gibt dadurch mehr Autoverkehr bzw. weniger reine Fahrradstrecken. Auch sind die Dörfer nicht so schön, da es häufig keinen richtigen Dorfplatz gibt. Aber für eine Kombination mit einem anderen Ziel kann man hier gut fünf Tage oder auch ein wenig mehr verbringen – alles Geschmackssache.

 

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